Verursacht Zucker Entzündungen im Körper?

Verursacht Zucker Entzündungen im Körper? Entzündungen sind Teil des natürlichen Heilungsprozesses des Körpers. Während einer Verletzung oder Infektion setzt der Körper Chemikalien frei, um ihn zu schützen und schädliche Organismen abzuwehren. Dies kann zu Rötungen, Wärme und Schwellungen führen.

Einige Lebensmittel, wie Zucker, können auch Entzündungen im Körper verursachen. Der Verzehr von zu vielen entzündlichen Nahrungsmitteln kann jedoch zu chronischen Entzündungen führen. Das kann zu ernsthaften Gesundheitsproblemen wie Herzkrankheiten, Diabetes, Krebs und Allergien führen.

VERURSACHT ZUCKER ENTZÜNDUNGEN IM KÖRPER?

Zucker und Entzündungen

Hier erfährst du alles über Zucker und welche die Rolle Zucker bei Entzündungen spielt.

Ja, zu viel Zucker ist mit Entzündungen verbunden!

Eine zuckerreiche Ernährung führt in den meisten Fällen zu Übergewicht, Insulinresistenz, erhöhter Darmdurchlässigkeit (auch Leaky Gut genannt) und chronischen Entzündungen. Es besteht ein Zusammenhang zwischen Zucker und erhöhten Entzündungsmarkern.

So kann der Verzehr von nur 40 Gramm Zucker in einer 375-ml-Dose Limonade pro Tag zu einem Anstieg der Entzündungsmarker, der Insulinresistenz und des LDL-Cholesterins führen. Beim Konsum zuckerhaltiger Getränke oder Lebensmittel, neigen auch Menschen dazu, mehr zu essen und somit auch zuzunehmen.

Ein täglicher Konsum von Limonaden über einen längeren Zeitraum, kann Zu erhöhten Harnsäurespiegel führen, was ein Auslöser für Entzündungen und Insulinresistenz sein kann.

50g Fruktose verursacht in nur 30 Minuten einen Anstieg der Entzündungsmarker wie C-reaktives Protein (CRP). Wobei CRP über zwei Stunden lang konstant hoch bleibt.

Neben zugesetztem Zucker ist auch der Verzehr von zu vielen raffinierten Kohlenhydraten mit einer erhöhten Entzündung in Verbindung zu bringen. Auch nur 50 Gramm raffinierten Kohlenhydraten in Form von Weißbrot führt zu einem höheren Blutzuckerspiegel und einem Anstieg des Entzündungsmarkers Nf-kB.

ENTZÜNDUNGEN GUT ODER SCHLECHT?

Was sind Entzündungen?

VERURSACHT ZUCKER ENTZÜNDUNGEN IM KÖRPER?

Wie wirkt sich Zucker auf den Körper aus?

Der übermäßige Konsum von zugesetztem Zucker und zu vielen raffinierten Kohlenhydraten führt zu mehreren Veränderungen im Körper. Ich verrate dir einige Gründe, warum eine zuckerreiche Ernährung zu chronischen Entzündungen führen kann.

Auswirkungen von zu viel Zucker

1. ERHÖHTE DARMDURCHLÄSSIGKEIT (LEAKY GUT)

Wenn man zu viel Zucker isst, kann das das Darmmikrobiom verändern. Der Darm ist von Natur aus halbdurchlässig, sodass Mikronährstoffe wie Vitamine durch die Darmwand in den Blutkreislauf gelangen können. Äußere Faktoren wie bestimmte Nahrungsmittel, Infektionen, Giftstoffe und Stress können diese engen Verbindungen in der Darmwand aufbrechen. Sobald das geschieht, liegt ein undichter Darm vor. Den nennt man auhc Leaky-Gut.

Der Darm verwendet Vorsprünge, sogenannte Zotten, um die Materialien einzuschränken, die durch den Darm in den Blutkreislauf gelangen können. Das Blut versorgt dann alle anderen Zellen des Körpers. Wenn man mit einem undichten Darm zu kämpfen hat, lockern sich die engen Verbindungen, welche die Darmwand zusammenhalten.

Bei Leaky-Gut können Bakterien, Giftstoffe und unverdaute Nahrungspartikel leicht aus dem Darm wandern und in den Blutkreislauf gelangen, was zu Entzündungen führen kann.

weitere Ursachen für Leaky Gut

Undichter Darm ist eine direkte Folge unseres modernen Lebensstils. Wir sind in unserem täglichen Leben regelmäßig negativen Faktoren ausgesetzt, wie zum Beispiel:

  • Entzündliche oder verarbeitete Lebensmittel
  • Verarbeitete Lebensmittel enthalten viele Inhaltsstoffe, die zu einem undichten Darm führen können – einer dieser Inhaltsstoffe ist neben Zucker Gluten. Gluten bewirkt, dass die Darmzellen Zonulin freisetzen, ein Protein, das die engen Verbindungen der Darmschleimhaut aufbrechen kann.
  • Darminfektionen
  • Die häufigsten infektiösen Ursachen sind Candida-Überwucherung, Darmparasiten und SIBO (übermäßiges Wachstum von Dünndarmbakterien).
  • Medikamente
  • Toxine kommen in Form von Medikamenten vor, darunter NSAIDS Antibiotika und säurereduzierende Medikamente.
  • Umweltgifte
  • Umweltgifte wie Quecksilber, Pestizide und BPA aus Kunststoffen sind ebenfalls eine Ursache.
  • Chronischer Stress
  • Chronisch erhöhter Stress kann auch zu einer erhöhten Darmpermeabilität führen.

2.ÜBERPRODUKTION VON AGES

Fortgeschritten Glykationsendprodukte (AGEs) sind schädliche Verbindungen, die sich bilden, wenn Protein oder Fett mit Zucker in der Blutkreislauf gelangt. Zu viele AGEs führen zu oxidativem Stress und Entzündungen im Körper.

3. HÖHERES „SCHLECHTES“ LDL-CHOLESTERIN

Eine Hauptursache für einen hohen Cholesterinspiegel ist gesättigtes Fett in der Ernährung. Allerdings hat auch Zucker einen Einfluss. Es kann den Gesamtcholesterinspiegel erhöhen und das Gleichgewicht von LDL und HDL beeinträchtigen. Zuckerreiche Ernährung führt dazu, dass die Leber mehr LDL produziert, und zuckerreiche Ernährung senkt auch das HDL-Cholesterin. Wie genau überschüssiger Zucker das Cholesteringleichgewicht im Blut durcheinander bringt, ist nicht vollständig geklärt, aber es beinhaltet die Aktivierung bestimmter chemischer Wege, die die Leber dazu veranlassen, mehr LDL und weniger HDL zu produzieren. Da der zusätzliche Zucker außerdem nicht zur Energiegewinnung benötigt wird, wandelt ihn die Leber in Fett in Form von Triglyceriden um. Zucker scheint auch ein Enzym zu hemmen, das dabei hilft, Triglyceride abzubauen und aus dem Körper zu entfernen.Der Zweck von Triglyceriden besteht darin, den Muskeln Treibstoff für die Muskelaktivität zu liefern und im Falle eines Hungers Energie in Fettzellen zu speichern. Allerdings gibt ein zu hoher Triglyceridspiegel ebenso wie LDL-Cholesterin Anlass zur Sorge. Hohe Triglyceride sind ein Risikofaktor für Herzerkrankungen, Herzinfarkt, Schlaganfall und mehr.Überschüssiges LDL Cholesterin kommt oft in Zusammenhang mit erhöhten Entzündungsmarker (CRP) einher.

auswirkungen von zu viel zucker

4.Übergewicht

Eine Ernährung mit viel Zuckerzusatz und raffinierten Kohlenhydraten können zu einer Gewichtszunahme führen. Was wiederum zu überschüssiges Körperfett führt und was im Zusammenhang mit Entzündungen und teilweise auch Insulinresistenz steht.

Es ist wichtig sich bewusst zu werden, dass eine Entzündung nicht allein durch Zucker verursacht wird. Es spielen auch andere Faktoren wie Stress, Medikamente, Rauchen eine Rolle die ebenfalls zu Entzündungen führen können. Ich möchte hier nur Bewusstheit schaffen, dass ein langfristiger Konsum von Zucker und die Aufnahme von raffinierten Kohlenhydraten zu langfristigen Gesundheitsproblemen führen kann. Dazu zählen auch Krankheiten wie Herzerkrankungen, Krebs oder Diabetes.

auswirkungen von zu viel zucker

5. Herzkrankheiten

Es gibt einen starken Zusammenhang zwischen dem Konsum von zuckerhaltigen Getränken und einem erhöhten Risiko für Herzerkrankungen.

Diejenigen, die eine Ernährung mit vielen raffinierten Kohlenhydraten und Zucker zu sich nehmen, haben ein um 98% höheres Risiko für Herzerkrankungen als Menschen mit der niedrigsten Aufnahme von raffinierten Kohlenhydraten.

Grund dafür sind die Auswirkungen des Zuckerkonsums auf Risikofaktoren für Herzerkrankungen. Die Risikofaktoren sind erhöhtes LDL-Cholesterin, erhöhter Blutdruck, Übergewicht, Insulinresistenz und erhöhte Entzündungsmarker. Da Zucker den LDL-Spiegel erhöhen kann und wir wissen, dass ein erhöhter LDL-Wert das Risiko für Herzbeschwerden erhöht, ist es vielleicht nicht verwunderlich, dass Zucker tatsächlich mit Herzerkrankungen in Verbindung gebracht wird. Grundsätzlich gilt: Je höher die Aufnahme von zugesetztem Zucker, desto höher das Risiko für Herzerkrankungen.

Wie sich Zucker tatsächlich auf die Herzgesundheit auswirkt, ist nicht vollständig geklärt, es scheint jedoch mehrere indirekte Zusammenhänge zu geben. Beispielsweise überlasten hohe Zuckermengen die Leber. Die Leber verstoffwechselt Zucker auf die gleiche Weise wie Alkohol und wandelt Nahrungskohlenhydrate in Fett um. Mit der Zeit kann das zu einer stärkeren Fettansammlung führen, die zu einer Fettlebererkrankung führen kann, die zu Diabetes führt und das Risiko für Herzerkrankungen erhöht.

Der Verzehr von zu viel zugesetztem Zucker kann den Blutdruck erhöhen und chronische Entzündungen verstärken, was beides pathologische Wege zu Herzerkrankungen sind. Übermäßiger Zuckerkonsum, insbesondere in zuckerhaltigen Getränken, trägt ebenfalls zur Gewichtszunahme bei, indem er den Körper dazu verleitet, sein Appetitkontrollsystem auszuschalten, da flüssige Kalorien nicht so sättigend sind wie Kalorien aus fester Nahrung. Aus diesem Grund ist es für Menschen einfacher, durch den Konsum zuckerhaltiger Getränke mehr Kalorien zu ihrer normalen Ernährung hinzuzufügen.

Die Auswirkungen und Kombination von den Faktoren wie höherer Blutdruck, Entzündungen, Gewichtszunahme, Diabetes und Fettlebererkrankung sind mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall verbunden.

6.Krebs

Mehrere Studien zeigen, dass Menschen mit hohem Zuckerkonsum ein höheres Risiko haben an Krebs zu erkranken. Einige Experten glauben, dass auch chronisch hohe Insulinspiegel, die durch den Konsum von zu viel Zucker entstehen können, eine Rolle bei der Krebsentstehung spielen können.

Zucker ernährt Krebs – und lässt Krebs schneller wachsen.

Wenn man viel Zucker zu sich nimmt, ist die Wahrscheinlichkeit einer Gewichtszunahme höher. Fettleibigkeit kann das Krebsrisiko erhöhen und zu Veränderungen des Hormonspiegels führen, wodurch das Risiko, an Krebs zu erkranken, wiederum steigt.

7. Diabetes

Ein hoher Konsum von zugesetztem Zucker ist mit Typ-2-Diabetes in Verbindung zu bringen. Im Gegensatz dazu trägt die Aufnahme von Ballaststoffen zum Schutz vor der Entwicklung von Diabetes bei.

8. ANDERE KRANKHEITEN

Eine hohe Aufnahme von zugesetztem Zucker und raffinierten Kohlenhydraten wurde mit der Entwicklung anderer Krankheiten wie Lebererkrankungen, entzündlichen Darmerkrankungen, Demenz oder Arthrose in Verbindung gebracht. Insbesondere wurde ein übermäßiger Fruktosekonsum mit einer nichtalkoholischen Fettleber in Verbindung gebracht. Wie dies geschieht, ist nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass es auf eine Mischung aus erhöhter Darmdurchlässigkeit, bakteriellem Überwachsen im Darm und anhaltender geringgradiger Entzündung zurückzuführen ist.

Interessant

NICHT JEDER ZUCKER IST MIT ENTZÜNDUNGEN VERBUNDEN

Es ist wichtig zu beachten, dass es einen Unterschied zwischen zugesetztem Zucker und andere Zuckerarten gibt. Zugesetzter Zucker wird aus seiner ursprünglichen Quelle entfernt und Lebensmitteln und Getränken zugesetzt, um als Süßungsmittel zu dienen oder die Haltbarkeit zu verlängern. Zugesetzter Zucker wird hauptsächlich in verarbeiteten Lebensmitteln und Getränken gefunden, wobei Haushaltszucker auch als zugesetzter Zucker gilt. Andere übliche Formen sind Maissirup, Saccharose, Fructose, Dextrose, Glucose und Maiszucker.

“Natürlicher” Zucker, wie er in frischem Obst oder Gemüse vorkommt, wurde jedoch nicht mit Entzündungen in Verbindung gebracht. Tatsächlich können viele Obst und Gemüsesorten, obwohl sie natürlichen Zucker enthalten, entzündungshemmend wirken. Dazu zählen Obst, Gemüse und Milchprodukte.

Der Konsum dieser Produkte sollte kein Grund zur Besorgnis sein. Das liegt daran, dass der Zucker vom Körper langsamer aufgenommen wird. So entstehen keine extremen Blutzuckerschwankungen. Natürlich sollten sie dennoch nicht im Übermaß konsumiert werden.

Quellen

Freeman, Clara R./ Zehra Amna et al.: Impact of sugar on the body, brain and behavior. In: Bioscience, Landmark 23; S.2255-2266

Lopes AEDSC, Araújo LF, Levy RB, Barreto SM, Giatti L. Association between consumption of ultra-processed foods and serum C-reactive protein levels: cross-sectional results from the ELSA-Brasil study. Sao Paulo Med J. 2019 Jul 15;137(2):169-176. doi: 10.1590/1516-3180.2018.0363070219. PMID: 31314878.

Yu Z, Malik VS, Keum N, Hu FB, Giovannucci EL, Stampfer MJ, Willett WC, Fuchs CS, Bao Y. Associations between nut consumption and inflammatory biomarkers. Am J Clin Nutr. 2016 Sep;104(3):722-8. doi: 10.3945/ajcn.116.134205. Epub 2016 Jul 27. PMID: 27465378; PMCID: PMC4997300.

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