Wie eine Diagnose mein Leben veränderte

Wie eine Diagnose mein Leben veränderte: Eine Diagnose trifft einem meist plötzlich und völlig unerwartet – Es ist schwer es zu verarbeiten – wie wieder Mut fassen?

Was nun? Warum ich? Warum jetzt? Bin ich selbst schuld an der Erkrankung? Habe ich etwas falsch gemacht? Habe ich etwas übersehen? Hätte ich etwas anders machen können?

Das sind typische Fragen, die man sich stellt. Doch man kann die Tatsache oder Umstände nicht ändern. Um also Frieden schließen zu können, muss man die Art und Weise ändern, wie man auf sie reagiert. Egal welche Diagnose, Krankheit oder Mitteilung man bekommt, man kann es in diesem Moment nicht ändern. Je stärker man versucht, es zu verdrängen, desto mehr Angst bekommt man und es holt einen irgendwann zu einem späteren Zeitpunkt wieder ein. Wie man sich an eine Diagnose, vielleicht auch lebensveränderndes Diagnose anpasst, ist sehr individuell, aber ich möchte dir einige Lektionen und Erkenntnisse von mir weitergeben, die ich von meinen bisherigen Diagnosen gelernt habe. 

Wie eine Diagnose mein Leben veränderte

Insgesamt war der Weg nicht einfach, aber ich bin dankbar dafür und für die Lektionen, die ich daraus gelernt habe. Seit meiner Diagnosen sind mehrere Jahre vergangen und mittlerweile habe ich gelernt, für diese Erfahrung dankbar zu sein. Es hat dazu geführt, dass sich mein Leben mehr auf das Positive konzentriert, auch wenn das Negative unweigerlich und ab und zu auftaucht.

Hier habe ich aufgeschrieben, was ich aus meiner persönlichen Krankheitsgeschichte gelernt habe und was ich gern vorher gewusst hätte. Das hat deshalb keinerlei Anspruch auf Allgemeingültigkeit oder Vollständigkeit. Aber wenn es da draußen irgendwo eine einzige Person gibt, der es ähnlich geht wie mir und dieser Text auch nur ein winziges bisschen hilft, dann hat er seinen Job erledigt. Und meine Erfahrung hat im Nachgang noch etwas Gutes.

Wenn du spezifische Beiträge zu meinen Diagnosen lesen möchtest, dann sie dir die einzelnen Beiträge an. Ich habe zum Beispiel einen Beitrag über meine Osteoporose Diagnose mit nur 28 Jahren geschrieben. Den kannst du dir gerne auch durchlesen!

Die Sehnsucht nach Antworten

Was habe ich überhaupt?

Wenn man (chronische) und lange Schmerzen hat, sehnt man sich oft nach einer Diagnose. Man hat das Gefühl, dass sich nicht viel ändert. Die Schmerzen verändern sich nicht. Sie sind immer gleich stark. Halten einem vom schlafen ab oder von den Dingen, die man gerne tun möchte. Wenn die ganzen Schmerzen nur einen Grund und Ursache hätten. Man hofft darauf, um Probleme und Herausforderungen recht zu fertigen. 

Hoffnung: Antworten zu finden

Man hofft darauf Antworten zu finden. Gründe für die Schmerzen. Denn je länger die Schmerzen andauern, umso mehr stellen die Ärzte deine Schmerzen in frage. Das kann doch nicht sein, dass man noch immer schmerzen hat. Das muss sich doch bessern. So schlimm kann es doch gar nicht sein. Das bildest du dir langsam schon ein! Waren typische Sätze die man von den Ärzten hörte. Kein schönes Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Oft fängt man dann wirklich schon an sich selbst zu zweifeln. Was wenn die recht haben, und man sich das alles nur einbildet? Lass mir dir aber eines sagen: Schmerzen sind immer real und sind nicht nur Einbildung. Es gibt immer einen Grund, warum Schmerzen auftreten. Man muss nur mal genauer hinsehen und die Ursache herausfinden. Denn dann kann man das Problem lösen und die Schmerzen werden verschwinden! Wenn dich also ein Arzt nicht ernst nimmt, Zweifel nicht an dir selbst, sondern suche dir einen anderen Arzt. Nur weil ein Arzt die Ursache von deinen Schmerzen nicht findet, heißt das noch lange nicht, dass ein anderer Arzt sie auch nicht findet. 

Schmerzen sind immer real!

Zurück aber dazu, wie man darauf hofft, endlich eine Antwort zu bekommen. Man hofft darauf, eine Diagnose zu bekommen, die einem sagt, dass man sich das nicht eingebildet hat, sondern die ganzen Schmerzen endlich Sinn machen. 

Aber eine Diagnose zu bekommen ist genauso schwierig, wenn nicht sogar viel schlimmer. Man ist vielleicht geschockt, verzweifelt, hilflos, wütend oder einfach nur traurig. Oft bricht genau dann die Welt für einen zusammen, auch wenn man jetzt eine Antwort auf deine Frage hat. Das ist allerdings nur im ersten Moment so. Denn die Diagnose zu erhalten war der Beginn einer Suche, um herauszufinden, was man selbst alles tun kann, um die Situation zu verbessern.

Diagnose erhalten und jetzt?

Was ist die richtige Reaktion?

Genau wie die Symptome einer Erkrankung ist auch die Reaktion eines jeden Menschen auf eine Diagnose einzigartig. Viele Menschen befürchten sofort das Schlimmste und haben Angst, andere blockieren alle inneren Alarmglocken und schalten in den praktischen Modus um und schieben eine emotionale Reaktion vorerst zur Seite. Doch wie lerne ich mit der Diagnose­ richtig um­zu­gehen? Was ist überhaupt eine richtige Reaktion? Es gibt vermutlich kein richtig oder falsch. Nicht jeder Mensch reagiert gleich. Nicht jeder Mensch kann mit so einer Situation gleich gut umgehen, manche sind extrem überfordert, ängstlich, ziehen sich zurück, andere stecken es im ersten Moment besser weg, kämpfen aber später dann trotzdem damit. Das ist auch vollkommen in Ordnung. Jeder muss in seinem eigenen Tempo die Situation verarbeiten. Es gibt keine richtige oder falsche Art zu reagieren.

Achterbahn der Gefühle

Man durchlebt eine Achterbahn der Gefühle. Man ist anfangs oft schockiert und benommen. Die Nachrichten und Diagnosen haben oft etwas Surreales an sich, als ob es nicht wirklich passiert ist. Vielleicht plagen einem auch unbegründete Schuldgefühle: hätte man früher zum Arzt gehen oder den Lebensstil verändern sollen. Man ist wütend, traurig, verärgert, besorgt, nah am Wasser gebaut, die Bandbreite ist riesig! Es kann sich anfangs überwältigend anfühlen. Auch ist man oft mit vielem überfordert, weiß nicht wo man anfangen soll und wohin mit den Gefühlen. Man hat oft das Gefühl, dass alles plötzlich unsicher und außer Kontrolle geraten ist. Man hat ein Gefühl von Verlust der Kontrolle über, das was passieren kann, was uns hilflos machen kann. Du kannst nicht über alles Kontrolle übernehmen, aber du kannst Kontrolle dafür übernehmen, was du selbst verändern kannst. Das kann dir dabei helfen, besser damit umzugehen. Denn du tust dann schon alles, damit es bessert wird. Alles andere hast du nicht in der Hand und kannst es damit auch nicht beeinflussen.

Weckruf für ein gesünderes Leben!

Manchmal kann die Diagnose eine Erleichterung sein, da sie einige der gesundheitlichen Probleme und Schmerzen erklärt, die man tagtäglich hat. Eine Diagnose kann aber oft auch ein Weckruf für einen gesünderen Lebensstil sein. Das mag für jeden anders aussehen. Für den einen ist es eine gesündere Ernährung. Man reduziert seinen Zuckerkonsum und die schlechten Fette und erhöht seine Proteinzufuhr und achtet vermehrt gesunde Fette einzubauen. Für den anderen bedeutet es mehr Sport und Bewegung einzubauen, den man schon länger etwas vernachlässigt hat. Vielleicht ist es auch den Stress zu reduzieren und mehr Achtsamkeit in sein Leben zu bringen. Es gibt ganz viele unterschiedliche Dinge, die man selbst verändern kann. Oft ist es auch eine Kombination aus mehreren Dingen, die man verändern muss. Was ich dir aber damit sagen möchte: Du kannst dich um dein Leben kümmern. Egal, was du selbst verändern kannst, tu es. Denn du wirst davon profitieren. Ich habe mir selbst versprochen, alles zu ändern, was ich kann, um meine Situation und Gesundheit zu verbessern. Alles dafür zu tun, um meinem Körper bestmöglich dabei zu unterstützen. Das war und ist noch immer die beste Entscheidung gewesen. Es ist meine Motivation immer mein best möglichste zu geben. Setze deine Gesundheit wieder auf Priorität Nummer eins. Denn was du keines falls bereuen möchtest, ist dich bloß nur früher um deine Gesundheit gekümmert zu haben. Das willst du auf keinen Fall später bereuen. 

NIMM DIR MEHR ZEIT FÜR

GANZHEITLICHE GESUNDHEIT

mehr auf mentale Gesundheit achten

Ich habe gelernt, mich mehr mit meinen eigenen Gedanken auseinanderzusetzen. In der Zeit, in der ich krank war, hatte ich ganz schön viel Zeit zum Nachdenken. Was auch nicht selten war: Ich empfand oft tiefe Traurigkeit, Hilflosigkeit und Unzufriedenheit. Ich denke, das ist sehr menschlich. Aber ich habe gelernt, dass es mir emotional besser geht, wenn ich positiv bleibe und mich auf meine eigene Genesung konzentriere. Denn anfangs kam es mir oft so vor, als ob alle in meinem Leben ihren täglichen Aktivitäten nachgingen, während ich damit kämpfte nur ein paar Schritte zu laufen oder Einkaufen zu gehen. Genau aus diesem Grund habe ich mich mit der Zeit immer mehr zurückgezogen. 

Jedoch musste ich für mich selbst herausfinden, wie ich am besten mit meiner eigenen Reise umgehe. Du kannst deine Gedanken nicht ändern, aber kannst ändern, wie viel Zeit du damit verbringst, über sie nachzudenken! Ich denke nicht mehr rund um die Uhr und von Angst geplagt an die Krankheit. Es geht mir gut und ich bin dankbar für jeden Tag. Ja, auch die schweren, also, im Nachhinein.

es ist okay…

Es ist auch in Ordnung mal wütend und verärgert zu sein. Ja eine generelle positive Einstellung kann die Lebensqualität verbessern, aber man kann sich nicht immer gut fühlen. Wenn mal einmal nicht positiv ist, ist das auch in Ordnung. Negative Emotionen können sogar auch eine gute Seite haben. Negative Emotionen können einen auch dazu motivieren, sich Ziele zu setzen und diese auch zu verfolgen. Damit man seine Gesundheit verbessert, sich gesünder ernährt, mehr Sport macht oder andere Dinge in seinem Leben verändert. Man kann die negativen Dingen auch zum positiven wandeln und daraus Energie und Kraft schöpfen. Denn es ist nicht nur körperlich anstrengend krank zu sein, auch mental ist es eine Herausforderung. Denn die Wunden heilen irgendwann, aber der Kopf braucht oft viel länger, um das ganze zu verarbeiten. Nimm dir bewusst Zeit dafür, auch mental daran zu arbeiten und es zu verarbeiten. Oft ist das noch viel schwieriger als die körperlichen Übungen. 

besseres Stressmangement

Krank zu sein, heißt auch für den Körper Stress. Es ist nicht möglich, völlig stressresistent zu werden. Wir haben tatsächlich immer ein gewisses Maß an Stress in unserem Leben. Dennoch ist möglich, besser darin zu werden, auf den eigenen Körper zu hören und zu erkennen, wann man gestresst ist. Denn nur dann können wir gezielte Maßnahmen ergreifen, um Stress abzubauen und richtig zu reagieren. Wenn du das verstehst, wird sich auch etwas verändern. Man muss Stress nicht stillschweigend ertragen. Es ist so wichtig zu lernen, besser damit umzugehen und herauszufinden, wie man selbst Stress abbauen kann. Denn wie wir auf Stress reagieren macht den unterschied, ob uns Stress krank macht oder nicht. 

Ich habe gelernt, es zu akzeptieren

Zuerst war es ein kleiner Schock, da es aus dem Nichts kam. Ich musste akzeptieren, dass ich nun einmal das habe, was ich habe. Die Diagnose einfach mal anzunehmen und akzeptieren. Ich möchte dir Mut machen, egal welche Diagnose du bekommst, dass du dich von deiner Diagnose nicht davon abhalten lassen sollst, dein Leben zu leben. Heute bin ich dankbar für die Diagnose, denn sie hat mich dahin gebracht, wo ich jetzt bin. 

Nur weil du eine Diagnose bekommen hast, bist du deswegen kein schlechterer Mensch. Du bist immer noch die gleiche Person, mit deinen eigenen Träumen, wünschen und Vorstellungen. Und die solltest du dir auf gar keinen Fall nehmen lassen. Arbeite weiter daran sie zu erreichen und lass dich davon nicht aufhalten. Auch wenn du es vielleicht doch nicht schaffen solltest, hast du wenigstens nicht schon im Vorhinein aufgegeben und nie dafür gekämpft. Wir können aber selbst so viel mehr schaffen als wir denken. Wir blockieren uns oft selbst in unserer Vorstellungskraft und in unseren Gedanken. Das Problem dabei, wir werden es so wirklich nie erreichen. Denn das was wir denken, formt unsere Realität. Wenn wir also denken, dass wir etwas nicht schaffen, dann werden wir es auch nicht schaffen. Trau dir mehr zu und sie mutiger, es lohnt sich!

Auch mal Verwundbarkeit akzeptieren

Man kann nicht immer alles schaffen. Muss man auch nicht! Das zu akzeptieren dauert. Denn oft war die Ungewissheit schlimmer als die Diagnose selbst. Ich wollte wieder ein wenig Kontrolle erlangen, nicht auf irgendetwas oder irgendwen ständig angewiesen sein. Ich wollte einfach das tun, was ich sonst auch gemacht habe. Aber ich habe gelernt, dass jeder seinen eigenen Weg und eigenen Heilungsprozesses durchmachen muss. Jeder ist anders und geht in seinem eigenen Tempo. Man kann auch nichts erzwingen. Wenn man etwas nicht machen kann, dann geht es eben noch nicht. Das heißt aber noch lange nicht, dass es nie wieder machen kann. Ich habe gelernt alle körperlichen Dinge, die mir geschadet haben, einzuschränken und mich auf das zu fokussieren, was ich machen konnte. Das was noch nicht funktioniert hatte, versuche ich immer wieder und arbeitete daran, dass es auch irgendwann mal wieder funktionierte. Wo ein Wille, auch ein Weg! Aber wenn etwas mal nicht klappt oder so läuft wie man gehofft hat, muss man es erst mal akzeptieren. Dann ist man auch in der Lage neutral zu analysieren, woran es gelegen hat. 

Man entdeckt Stärken, die man vorher nicht kannte

Man kommt damit zurecht, weil man muss. Zumindest war es bei mir so. Ja, man erleidet innerlich die schrecklichsten Schmerzen, aber man muss äußerlich die stärkste Person sein, damit man selbst weitermachen kann. Du entdeckst Kräfte, von denen du nicht wusstest, dass du sie hast. Sieh die Diagnose als Chance zur Veränderung. Entwickele neue Fähigkeiten und Stärken und lebe das Leben dankbarer.

Für mich konnte nicht ständig jemand einkaufen gehen oder den Haushalt für mich erledigen. Ich musste Wege finden, wie ich es trotzdem schaffe zu erledigen. Auch im Reha Prozess lernt man Stärken kennen, die man vorher nicht kannte. Wie oft etwas unmöglich erschien, bis es dann doch möglich war. Wie oft man über seine eigenen Schmerzzoleranz hinausging, um nur einen winzigen Schritt vorwärts zu kommen. 

Diagnose und jetzt? Meine abschließenden Gedanken

Es gibt Momente im Leben eines jeden Menschen, die ihn verändern und für die Zukunft prägen. Genau das passierte mir bei meinem Unfall. In diesem Moment änderte sich mein Leben. Die Diagnose hatte auf mehr als nur eine Art und Weise Auswirkungen auf mich. Manche waren negativ, manche positiv. Die Diagnose führte größtenteils zu einer Änderung meines Lebensstils und meiner Einstellungen. Aufgrund der positiven Veränderungen wiegten die negativen Aspekte langsam immer weniger. Ich bin froh, dass ich die Zeit überstanden habe, denn ohne die Erfahrungen wäre ich heute nicht dort, wo ich jetzt bin.

HAT DIR DER BEITRAG GEFALLEN? DANN TEILE DEN BEITRAG

DAS KÖNNTE DICH AUCH INTERESSIEREN

Die besten Proteinpulver
Warum die Art des Proteinpulvers einen Unterschied macht
Lebensmittel-unverträglichkeitstests

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert