Sind Saftkuren sinnvoll? Das sollest du wissen, bevor du mit einer Saftkur startest oder dir Smoothies kaufst. Was bringt eine Saftkur? Musst du entgiften?
Die Auswahl an vermeintlich „gesunden” Smoothies im Supermarkt ist riesig. Doch wie gesund sind Smoothies und Saftkuren wirklich? Worauf du unbedingt achten solltest, erfährst du hier!
Was sind Saftkuren?
Bei Saftkuren wir über einen bestimmten Zeitraum nur Smoothies und Säfte getrunken. Entweder man presst sich die Säfte selbst oder man kauft fertige Saftkuren. Die Fertigprodukte sind unverschämt teuer. Bei einigen Produkten kostest, eine 3 Tages Kur 80€. Wie man diesen Preis rechtfertigt, frage ich mich wirklich.
Saftkuren
Sind Saftkuren gesund?
Vorsicht Saftkuren!
Smoothies sind alles andere als gesund – ganz egal ob gekauft oder selbstgemacht!
Smoothies, Saftfasten oder Saftkuren sind weder hilfreich zum entschlacken oder entgiften, noch sind sie eine schlaue Methode, um dauerhaft und gesund abzunehmen. Obst an sich ist gesund, es kommt aber auf die Auswahl und Menge an. Wer sein Frühstück mit einem Smoothie beginnt, deckt oftmals schon mehr als den Tagesbedarf an Obst. Nicht zu unterschätzen sind auch frischgepresste Fruchtsäfte. Fruchtsäfte und Smoothies enthalten zu viel Fructose. Zu viel davon kann zu einer Fettleber führen.
Smoothies können auch nicht mit Ballaststoffen und Nährstoffen punkten. Ballaststoffe enthalten sie keine mehr und die Nährstoffe werden oft bei der Verarbeitung zerstört. Frisches Obst Obst hingegen, enthält noch Ballaststoffe und Nährstoffe. Aber auch hier sollte man nicht übertreiben und auch auf den Zuckergehalt in Obst achten.
Mit Smoothies und Saftkuren nehmen wir viel zu große Mengen an Obst und Fruchtzucker zu uns. Mengen, die wir niemals essen würden. Da die wichtigen Ballaststoffe herausgefiltert sind, steigt der Blutzucker extrem in die Höhe und fällt rasch wieder ab. Denn nur wenn man Obst mit anderen Lebensmitteln und auch mit den Ballaststoffen im frischen Obst, dann der rasche Blutzuckerspiegelanstieg verhindert werden. Denn Ballaststoffe und andere Makronährstoffe wie Eiweiß oder Protein, verlangsamen die Aufnahme vom Zucker.
KEIN SAFT KANN FETTZELLEN ZUM SCHMELZEN BRINGEN!
Es gibt auch nichts, was die Fettverbrennung ankurbelt!
Leere Versprechen
Das sind alles nur leere Versprechen und dumme Behauptungen. Zum Abnehmen sind Smoothies definitiv nicht geeignet. Ganz schlimm sind mehrtägige sogar wochenlange Smoothie-Diäten oder Saftkuren “zum Entschlacken”. Denn bei Saftkuren nimmst du kein Fett ab, sondern nur Wasser und Muskulatur. Sobald du wieder zurück zu fester Nahrung übergehst, wirst du das Gewicht wieder zunehmen oder sogar noch viel mehr zunehmen. Du schaffst damit also eine schlechte Ausgangslage, die du vor der Saftkur hattest. Du hast mit der Saftkur auch nicht nur hohe Mengen an Fruchtzucker zu dir genommen, sondern hast auch noch wertvolle Muskulatur verloren, weil du überhaupt kein Protein zugeführt hast. Du hast vermutlich auch für noch mehr Nährstoffmängel und einen langsameren Stoffwechsel gesorgt. Du hast damit auch weder deine Leber noch deine Niere gereinigt, sondern eher das Gegenteil. Du hast damit dein Risiko für eine Fettleber sogar drastisch erhöht!
Saftkuren
Warum sind Saftkuren ungesund!
Smoothies sind alles andere als gesund – ganz egal ob gekauft oder selbstgemacht!
Wenn du nur Säfte trinkst und sonst nichts isst, fehlen dir zwei essentielle Nährstoffe: Proteine und Fette. Beide sind aber enorm wichtig wie zum Beispiel für Muskelerhalt, Gehirnfunktion und Hormonproduktion. Weiteres großen Problem, du verlierst schnell Gewicht. Warum ist das ungesund und nicht nachhaltig? Denn wenn du außer Säfte nichts isst, nimmst du sehr viel ab, vor allem aber Muskelmasse. Die ganzen Kilos, die du verlierst, sind aber leider nicht Fett, sondern Muskelverlust. Somit ist der Jojo-Effekt schon vorprogrammiert.
Durch Saftkuren keine Sättigung! Das Problem ist, Smoothies konsumiert man wie ein Getränk, obwohl es sich viel eher um eine Mahlzeit handelt. Dazu kommt, dass es nicht wirklich sättigt und hält nicht lange an. Wenn wir Kalorien über Säfte zu uns nehmen, können wir viel höhere Mengen „verputzen“. Durch die Süße, wird es auch noch viel schmackhafter, sodass wir noch leichter größere Mengen trinken können.
Weiteres großes Problem von Smoothies ist, dass beim Trinken von Smoothies viel zu hohe Mengen an Fruktose viel zu schnell in den Körper kommen. Fruchtzucker aus ganzen Früchten ist in Ordnung. Durch das Trinken von Fruchtsäften und Smoothies nimmt man hingegen Fruktose-Mengen zu sich, die ganz schnell die Mengen überschreiten. Was sind die gesundheitliche Folgen? Ein hoher Fruktosekonsum führt zu einem grösseren Bauchumfang, erhöhtem Blutdruck, Hormonungleichgewicht, schlechteren Blutfettwerten und zu einem erhöhten Risiko für Diabetes, Fettleber und Herzkreislauferkrankungen.
SAFTKUREN SCHÄDIGEN DEINEN KÖRPER
Saftkuren schädigen viele Körperfunktionen wie Energieversorgung, Nerven und Immunsystem. So steigt das Risiko für erhöhte Krankheitsgefahr, trockene Haut, Haarausfall, spröde Haare und Nägel, Müdigkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen. Du benötigst alle wichtigen Makro- und Mikronährstoffe! Lerne lieber, wie du es schaffst dich langfristig gesund zu ernähren! Dein Körper baut Muskelmasse ab, weil er nicht genügend Energie bekommt und die Energie aus den Muskeln nutzt, um zu überleben. Somit verlangsamst du den Stoffwechsel. Dein Grundumsatz sinkt, denn der Körper braucht ab sofort weniger Energie als vor der Saftkur. Es tritt also nicht nur nach kurzer Zeit der Jojo-Effekt auf, sondern es führt auch zu einem höheren Körperfettanteil und langfristig gesehen zu einer höheren Gewichtszunahme. s führt auch zu einem gestörten Hunger- und Sättigungsgefühl, weil deine Hormone ins Ungleichgewicht geraten. Das fördert auch Heißhungerattacken und kann sogar zu Zyklusstörungen, Stimmungsschwankungen, Müdigkeit und Hautproblemen führen.
Saftkuren und hohe Blutfettwerte und Fettleber
Fruktose klingt im ersten Moment gesund, ist die aber nicht. Durch den hohen Konsum an Fruktose, steigt der Triglyceridwert und LDL-Cholesterin-Wert stark an und das Risiko für eine Fettleber ist erhöht. Zu viel Fruktose steigert auch das Risiko für Bluthochdruck und Gicht. Denn Fruktose kann nur von der Leber verstoffwechselt werden. Essen wir zu viel Fruktose, lagert die Leber vermehrt Fett ein. Fruktose fördert auch das ungesunde Bauchfett, was das Risiko für Herzkrankheiten, Diabetes und andere Krankheiten erhöht. Wie hängen Fruktose und Gicht zusammen? Der Abbau von Fruktose führt zur erhöhten Bildung von Harnsäure. Zu viel Harnsäure begünstigt die Entstehung von Gicht, indem sich Harnsäurekristalle in den Gelenken ablagern und Schmerzen verursachen.
Saftkuren und zu viel Fruktose
Fruktose oder Fruchtzucker klingt immer nur gesund, ist sie aber nicht. Die Mengen an Fruktose, die wir durch Säfte zu uns nehmen ist viel zu groß. Schau dir mal den Zuckervergleich von nur diesen drei Smoothies an. Fast alle 330ml Getränke haben 20g Zucker, bei den größeren Getränken kommen wir bei 750ml auf 85g Zucker!. Zum Vergleich 50g Zucker sollten wir am Tag maximal essen.
Vergleich Zuckergehalt Smoothies
Hier ist ein Vergleich von verschiedenen Smoothies und Saftkuren. Kein einziger schneidet gut ab! Also Finger weg von diesen Produkten!
SAFTKUR-GETRÄNK 330ml
ZUCKER pro Getränk
Nährwerte pro 330ml
• 119 kcal
• 1,7g Fett
• 23,1g Kohlenhydrate
• 2,6g Protein
• 19,1g Zucker
Zutaten
Apfelsaft 20%, Orangensaft 20%, Gurkensaft 20%, Birnensaft 20%, Spinatsaft 15%, Zitronensaft, Antioxidationsmittel Ascorbinsäure.
PROBLEM
• viel zu viel Zucker
SAFTKUR-GETRÄNK 330ml
ZUCKER pro GEtränk
Nährwerte pro 330ml
• 113 kcal
• 0g Fett
• 22g Kohlenhydrate
• 4g Protein
• 19,14g Zucker
Zutaten
Saft auf Apfel*, Fenchel*, Ananas*, Rotkohl*, Rote Bete*, Ingwer* und Limette*
PROBLEM
• viel zu viel Zucker
Smoothie 750ml
ZUCKER pro Getränk
Nährwerte pro 330ml
• 405 kcal
• 1g Fett
• 90g Kohlenhydrate
• 3g Protein
• 85g Zucker
Zutaten
Apfelsaft (50%), Bananenpüree (22%), Pinke-Drachenfrucht-Pürre (14%), Guanábanapüree (10%), Guavenpüree (4%).
PROBLEM
• viel zu viel Zucker
Saftkuren und Heißhungerattacken
Fruktose beeinflusst auch unsere Sättigungshormone und kann Heißhungerattacken fördern. Wie macht Fruktose das? Fruktose hemmt das Hormon Leptin und reguliert dadurch das Sättigungsgefühl. Das Hormon Leptin ist unser Sättigungssignal und kommuniziert mit dem Gehirn und unseren Verdauungsorganen. Wird Leptin gesenkt, wie z.B. durch zu viel Fruktose, haben wir vermehrt Hunger, was auch wieder Heißhungerattacken auslösen kann. Fruktose kann auch dazu beitragen, dass die Kommunikation zwischen Gehirn und Leptin gestört wird.
Sind Saftkuren sinnvoll: Fazit
Saftkuren sind für niemanden sinnvoll. Weder fürs entschlacken, entgiften noch fürs Abnehmen. Du musst auch nicht entschlacken oder entgiften, denn das macht der Körper jeden Tag Automatisch. Willst du abnehmen? Dann mach das auf einen gesunden und nachhaltigen Weg, indem du deine Essgewohnheiten änderst und dich gesund ernährst. Es gibt keine schnell Lösung, auch wenn du das gerne hättest und dir wünscht. Am schlimmsten ist, dass die Saftkuren alle überteuert sind und deine Gesundheit gefährden. Damit steigt dein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen enorm, indem die schlechten Blutfettwerte steigen und sich vermehrt Fett in der Leber ansammelt. Gesund ist etwas anderes!
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